Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind immer häufiger auf Dächern von Wohn- und Gewerbegebäuden zu finden. Im Feuerwehreinsatz stellen sie jedoch eine besondere Herausforderung dar, da sie auch nach Abschaltung des Stromversorgers weiterhin Strom führen können. Unsere Monatsübung, vorbereitet von OLM Peter Lienhart, befasste sich daher intensiv mit den taktischen Maßnahmen, um Gefahren zu minimieren und einen sicheren Einsatz zu gewährleisten.
Auch wenn das Gebäude stromlos geschaltet wird, können PV-Anlagen weiterhin elektrische Spannung erzeugen, solange Licht auf die Module fällt. Deshalb ist äußerste Vorsicht geboten, insbesondere bei Dacharbeiten und im Innenangriff. Der Wechselrichter sollte, falls zugänglich, abgeschaltet werden, um eine weitere Einspeisung in das Netz zu verhindern.
Batteriespeicher stellen eine zusätzliche Gefahr dar, da sie auch ohne Sonneneinstrahlung Strom liefern können. Sie können sich bei Überhitzung entzünden oder instabil reagieren. Deshalb ist es essenziell, im Brandfall ausreichend Sicherheitsabstand einzuhalten und eine Kühlung der Batterie in Erwägung zu ziehen, falls es die Lage erfordert.
Beim Vorgehen in brennenden Gebäuden mit PV-Anlagen sollte die Gefahr einer elektrischen Durchströmung immer mitgedacht werden. Metallteile der Konstruktion oder Löschwasser können leitend sein. Daher sind isolierte Werkzeuge, die richtige Schutzausrüstung und Sicherheitsabstände entscheidend. Besonders wichtig ist eine enge Absprache mit der Einsatzleitung, um die Gefahrenquelle richtig einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Diese Monatsübung hat verdeutlicht, dass ein sicheres Arbeiten im Umfeld von PV-Anlagen gute Kenntnis der Risiken und ein strukturiertes Vorgehen erfordert. Durch regelmäßige Schulungen können wir unsere Einsatzstrategien stetig verbessern und bestmöglich vorbereitet sein.
Zum Abschluss wurden wir von BM Peter Stering mit Speis und Trank versorgt und haben den Abend in gemütlicher Runde ausklingen lassen.
